Silvia Ocougne ... Klang.Som.Sound

Kritik vom 16.10.2006

Autor / Medium: Abdullah Karroum, Dak Art 2006 sour le Video God is Design

…”Adel Abdessemed prévoit le devenir du monde et expérimente une « poésie du nucléaire »** où sont représentés des signes sublimés des trois religions monothéistes en correspondance avec la représentation des cellules du corps humain. La bande son de la vidéo, composée sur commande de l’artiste par Silvia Ocougne, est une collision poétique de phrases musicales évoquant d’infinie des possibilités de rencontres”...„Abdullah Karroum, Dak Art 2006 sour le Video God is Design

Kritik vom 17.06.2006

Autor / Medium: Christa Brüstle über Silvia Ocougne

Brasilien - Berlin. Silvia Ocougnes Klangexpeditionen
Manche Komponisten und Musiker besitzen eine musikalische "Muttersprache", die sie zur lebenslangen rumorvollen Quelle ihres Tuns entwickeln. Silvia Ocougnes musikalische Heimat ist unverkennbar die brasilianische Musik, charakteristische Rhythmen und Melodien sowie Gitarren als "ihre" Instrumente, aber auch die Lust daran, dieses "Gepäck" experimentell in völlig neue Kontexte zu stellen. Die musikalische "Muttersprache" ist wandelbar, kann sich an andere Idiome anpassen, ist offen für Experimente, für humorvolle Selbstkritik, für Collagen und Dekomposition. Diese Tendenzen vertiefte die Musikerin und Komponistin in Boston, wo sie nach der Ausbildung in Sao Paulo "Third Stream Guitar" studierte. 1987 kam sie nach Berlin. Es begann ein Neuanfang in der geteilten Stadt, freies Experimentieren mit Gitarren und Saiteninstrumenten, sie spielte in Arnold Dreyblatts Orchestra of Excited Strings oder mit Chico Mello, der ebenfalls seine brasilianische musikalische "Muttersprache" nach Berlin transferiert hatte. Klangexperimente mit der Gitarre schlossen die ganze Bandbreite der Bearbeitung und Erweiterung der Instrumente ein: Gitarren werden umgestimmt, sie wandeln sich zu Perkussionsinstrumenten, werden mit dem Bogen gestrichen oder als "table guitar" gespielt, die Saiten lassen sich verquer aufspannen oder nach dem Vorbild Cages präparieren. Seit einigen Jahren arbeitet Silvia Ocougne auch mit Tänzern, Filmemachern oder Performancekünstlern zusammen. Dabei entstehen oft elektroakustische Kompositionen, die nicht nur Atmosphären schaffen, sondern in denen der Charme verfremdeter Windharfen oder melancholische Geräuschcollagen auch weiterhin Symbole dafür sind, konventionelle Schranken in Frage zu stellen.